Liebe Beverly, liebe Kim!
In Deutschland gibt und gab es schon immer viele Bands mit bekloppten Namen, wie zum Beispiel die Toten Hosen oder Wir sind Helden, die Söhne Mannheims, Münchner Freiheit, Torfrock, Zwei-Raum-Wohnung, Luxuslärm, Ich und Ich, oder Rosenstolz.
Die Toten Hosen geben vor, eine Punkband zu sein, aber ich habe schon gesehen, wie unsere Bundeskanzlerin deren Songs mitsang, da kann es mit der Punkigkeit nicht so weit her sein. Die anderen Bands haben nur wenige Fans, ihre Musik ist belanglos wie Kantinenfraß, insbesondere die Sportfreunde Stiller sind bekannt dafür, dass sie gar nicht singen können.
Seit aber die deutschen Rundfunkanstalten vor einigen Jahren beschlossen haben, ungefähr 30 Prozent deutschsprachige Musik zu senden, müssen wir alle darunter leiden. Gefühlte hunderttausend Mal musste ich in diesem Sommer einen Song mit dem Titel „Auf uns“ ertragen.
Es gibt auch beliebte Bands mit guten Texten wie die Ärzte, Blumentopf, fünf Sterne deluxe, fettes Brot oder Deichkind, die aber sind unterrepräsentiert im Radio. Wir bekommen stattdessen den ganzen Tag lang leider Sätze zu hören wie „Mein Herz ist eine Insel“ oder „Wenn Worte meine Sprache wären“ oder „Du bist das Pflaster für meine Seele, wenn ich mich nachts im Dunkeln quäle.“ Ganz schlimm wird es auch, wenn Helge Schneider Lieder wie „Katzeklo“ singt.
Vor dreißig Jahren gab es mal eine Neue Deutsche Welle, die nur so mittelgut gemachte Musik aber mit interessanten deutschen Texten hervorbrachte. Doch auch damals trugen die Bands verstörende Namen wie Extrabreit oder Einstürzende Neubauten.
Einige bekannte Interpreten sind aufgrund ihrer unpräzisen Aussprache beim Zuhörer sehr beliebt, weil jeder glaubt, sie singen nicht in deutscher Sprache.
Manche Bands versuchen auch mit englischen Bandnamen vorzutäuschen, sie kämen nicht aus Deutschland, wie Scooter, deren Frontmann sich H.P. Baxxter nennt, aber in Wirklichkeit ein Ostfriese namens Hans Peter Geerdes ist.
Sänger, die stets mit einer Maske verkleidet auf die Bühne treten oder solche, die mal im Vollrausch eine Begegnung mit Jesus hatten, oder auch Bands, die dafür bekannt sind, dass ihre Songs gern auf Beerdigungen gespielt werden, will ich gar nicht erst erwähnen. Viele der erwähnten deutschen Bands machen uns das Radiohören zur Qual.
Wenn wir also die Wahl haben, wie zum Beispiel der DJ beim Open Air Slam, dann legen wir englischsprachige Musik auf.
Liebe Kim, liebe Beverly, ich hoffe, ihr könnt nun unsere Abneigung gegenüber der deutschen Popmusik verstehen. Übrigens waren wir alle ganz glücklich, als Tokio Hotel mal auf großer Amerika Tournee waren und dann gleich bei euch blieben.
Und an der Reaktion des Publikums hier könnt ihr übrigens sehen, dass die Deutschen sich bei schlechten englischen Texte mehr amüsieren als bei korrektem Deutsch.
Übersetzt wird, bitte warten..