Die Fotografie des indischen Preisträgers Arko Datta zeigt eine Frau, die sich alsAusdruck ihrer Trauer auf den Erdboden geworfen hat. Wie wir durch die Bildunterschrift erfahren, betrauert sie ein Familienmitglied, das dem Tsunami in Indien zum Opfer gefallen ist. Einen Hinweis auf die Leiche erhalten wir durch einen Arm, der im Anschnitt am linken Bildrand zu erkennen ist. Die Auswirkungen der Katastrophe werden im Bild in erster Linie durch die emotionale Trauer um das Opfer zum Ausdruck gebracht und nicht durch die Darstellung der Leiche oder Verwüstungen als Folge des Tsunamis. Trost und Trauer sind häufig wiederkehrende Topoi der ausgezeichneten ,World Press Photos‘. Als Trauernde werden besonders häufig Frauen oder Kinder gezeigt. So zeigt das Preisträgerbild des Jahres 2002 einen kleinen Jungen, der sich am Grab seines Vaters an dessen Hose klammert, die ihm von ihm als einziges geblieben ist. Der Vater war bei einem Erdbeben in der irakischen Provinz Qazvin ums Leben gekommen (Abb. 15). Auf dem ,World Press Photo‘ des Jahres 1998 ist eine trauernde Frau zu sehen. Die Schwarz-Weiß-Fotografie der amerikanischen Fotografin Dayna Smith zeigt im Bildzentrum eine junge, verzweifelt wirkendeFrau, die beim Begräbnis ihres Mannes, eines Soldaten der albanischen Befreiungsarmee,von Verwandten und Freunden getröstet wird (Abb. 42).
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