Inwiefern macht Wall nun, wie dies häufig die Bildkritik künstlerischer Umsetzungen vonPressefotografien anstrebt, diesen Riss zwischen dem Bild und dem Unsichtbaren zumThema? Eine Besonderheit markiert Walls Bild in seinem Bezug auf das Trauma, da seinBild nur scheinbar auf ein tatsächliches Ereignis zurückgeht Als inszenierte Fotografie stellt das Ereignis nämlich erst her. Da sich Walls Bild als inszeniert zu erkennengibt, führt es letztlich den Prozess des Entdeckens des Ereignisses ad absurdum. Denn dasEreignis, über das Walls Fotografie spricht, ist vor allem das Ereignis der Inszenierung bzw.Herstellung des Bildes. doch die Inszenierung die Codesder Repräsentationsästhetik von Kriegsfotografien und rekurriert insofern über diesenUmweg als erkennbare Repräsentation auf ein kriegerisches Ereignis. Auch wennWalls Fotografie ihren Bildstatus betont und damit den Riss zwischen dem Unsichtbarenund dem Bild thematisiert, wird das Trauma, das Wall über seinen motivischen Bezug aufKriegsfotografien evoziert, weniger offenbar als durch die Art, in der seine Nichtdarstellbarkeit,seine eigentliche Abwesenheit bezeichnet wird, im Bild bewältigt. ‚Dead TroopsTalk‘ verdeckt als ein Gewaltszenario genau den Schrecken, den es zugleich sichtbar zumachen vorgibt, indem es in seiner Anlehnung an filmische Inszenierungsmuster den Bildillusionismusaufrechterhält und so den Schrecken letztendlich bannt.
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